Keine Therapie – Dann eben Familienurlaub in der Toscana
Nachdem es absehbar war, dass ein Therapieaufenthalt nicht genehmigt wird, fasste Heike den Entschluss, mit Kind, Stefan und Kegel im Wohnmobil zwei Wochen in die Toscana zu fahren.
Das Basecamp war ein Ferienhaus in einer begrünten Anlage mit Pool. Für die Kids topp, leider war das Wasser für Stefan viel zu kalt, sodaß Heike mit ihm nicht im Wasser üben konnte.
Bei Ankunft staunte man nicht schlecht über das abgebrannte Gebiet, durch die Dürre haben die vielen Brände die Landschaft stark in Mitleidenschaft gezogen.
Von Piancastagnaio wurden viele Tagesausflüge unternommen, oftmals ging es aber wegen der großen Hitze erst Nachmittags los.
Stefan lernte auch die italienische Notaufnahme kennen, nachdem Heike befürchtete, dass er eine Blaseninfektion haben könnte. Geplant war, nur ambulant vorzugehen, nachdem aber die Diagnostik vor Ort überfordert war, wurde Stefan in die 80 Kilometer entfernte Notaufnahme der Uniklinik per RTW geschickt. Nach mehreren Untersuchung wurde Stefan einen Tag später unbehandelt selbstgeheilt entlassen.
Natürlich stand auch Rom auf dem Plan, was durch den Verkehr, die vielen Menschen und die schlechten Straßen und Gehwege besonders für Heike eine große Belastung wurde, da sie Stefan im Rollstuhl kaum allein bewegen konnte.
Pisa besuchten nur die Kids, es gab für das Wohnmobil keinen sicheren Parkplatz, zudem musste Heike Stefan wickeln, was ein Lüften des WoMo absolut notwendig machte. Bis es entlüftet war, kamen die Kids vom Ausflug schon zurück…
Auch beim Besuch der Tropfsteinhöhle, wo die Kids großen Spass hatten, blieben Stefan und Heike außen vor. Auf die Burg wurde Stefans Rolli von hinten geschoben und von vorne mit der Hundeleine gezogen, Heike war fix und fertig. Der Ausblick entschädigte ein wenig, zudem liebt Stefan die Berge, es war wohl sein Highlight der ganzen Tour.
Spannend war auch die Rückreise. Zwischenziel war eine Gondelfahrt in Garmisch. Doch schon gleich die ersten Kilometer auf der Autobahn sorgten für einen erhöhten Adrenalinpegel: Da die Auffahrt zum Ferienhaus recht steil war und aus spitzen Schotter bestand, drehten bei der Ankunft die Räder mehrfach durch. Der kleine Hänger und die Hitze taten ihr übriges, um die Lauffläche der Vorderräder aufzureißen. Bei den Ausflügen fiel dies weiter nicht auf, dazu konnte auf den schmalen Straßen nicht schnell genug gefahren werden. Nun, die Reifen hielten noch bis nach Hause, die letzten 1350 Kilometer wurden im Kriechgang und feuchten Händen am Volant erledigt…
Unterm Strich ist Heike froh, dass sie allen eine Abwechslung hat bieten können, aber für sie, da sie letztendlich die selbe Arbeit nur in ein einer anderen Umgebung leisten musste, war es mehr Stress als Erholung.
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