Stefans Zustand bleibt unbeständig

Nach zweieinhalb Wochen wieder zuhause kann keine Entwarnung gegeben werden

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Stefans Zustand ist noch immer dramatisch. Durch den immensen Substanzverlust kann er Heike beim Bewegen kaum unterstützen, das permanente Freimachen der Atemwege beschäftigt sie Rund um die Uhr, spätestens alle zwei Stunden. Was auch für die Umlagerungen und Positionswechsel gilt, da das Muskulaturpolster noch fehlt.
Passives Durchbewegen geht schon, aber eben immer unter Aufsicht, falls er hustet und somit nach vorne auf das Gerät allen könnte.
Meist ist Stefan vor 18.00 Uhr schon völlig erschöpft, dass er dann schon ins Bett muss. Die Ernährung ist im kurzen Zeitintervall hochkalorisch aufgestockt worden, nachdem er auf Intensiv nur 1500kcal bekam.

Auch wenn der der Trend vorsichtig optimistisch beurteilt werden kann, dreht Heike durch den Aufwand weit im roten Bereich. Zumal sie wieder auf fremde Hilfe angewiesen ist, um Stefan umzusetzen oder zu bewegen.
Es ist alleine nur unter großer Belastung und Einsatz zu schaffen.
Damit ist die Uhr zurück auf Anfang gedreht, denn trotz Unterstützung des Pflegeteams muss Heike wieder bei Stefan sein.

On Top kommt wieder Stress mit der Krankenkasse, bei der mal die Intension hinterfragt werden muss, was sie mit Stefan als Mitglied und Heike als Pflegeperson wirklich vor hat.
Seit dem Unfall in 2013 müssen Stefan zustehende Selbstverständlichkeiten erkämpft werden, Entscheidungen werden mutmaßlich künstlich verzögert durch den Hinweis “Unterlagen nicht erhalten” trotz Einschreiben, Fax und Email. Beantragungen laufen über Monate gegen die Wand, die Sachbearbeiter schieben sich die Bälle zu und lassen Heike verwirrt und in ständiger Sorge über den Vorfall zurück.
Der berühmte Tropfen brachte letzte Woche das Fass zum überlaufen. Eine Sachbearbeiterin wollte eigenmächtig über den Arzt hinweg bestimmen, was Stefan zusteht bzw. eben grundlos nicht mehr zustünde. Nachdem Heike etwas energischer wurde und den Vorgesetzten verlangte, wurde einfach aufgelegt. Und die Sachentscheidung bleibt wieder erstmal unbestimmt liegen.

Neben den kaum begreiflich zu machenden Problemen der Gesamtsituation ist das eine zweite Front, die gegenüber einem versicherten Mitglied und dessen Pflege zu Hause von Anbeginn eröffnet wurde. Heike muss sich alles erstreiten. Wenn sie nicht vom Fach wäre und damit weiß, was Stefan zusteht, wäre Stefan längst in einer Pflegeanstalt.

Es drängt sich der Verdacht auf, als sei dies wohl der Zweck dieses unverschämten Verhaltens: Mürbe machen und irgendwo ein Bett belegen. Damit weniger bürokratischen Aufwand, das Geld kreist weiter in der Gesundheitsindustrie und den Arbeitsansprüchen gegenüber ungeeignete Sachbearbeiter*innen müssen sich nicht mehr kompetenteren Pflegekräften rumärgern.

Als ob es nichts Wichtigeres gäbe, wird nun über eine offizielle Beschwerde nachgedacht, die natürlich so umfassend wie möglich formuliert sein muss.

Es bleibt nun nur noch die Frage, ob Stefan schnell genug wieder zulegen kann, bevor Heike diesem Druck nicht mehr standhalten kann.

Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Heike freut sich über Rat und Zuspruch.

Wir bedanken uns noch mal aufs allerschärfste herzlich für die viele guten Gedanken, Unterstützung und Spenden.

 

 

 

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