Im Trist des Novemberwetters drängt es mich zu einem Ausflug zu meinen Wurzeln.
Das Gefühl, die Trauer und das Leid klagen zu dürfen, zieht mich in die Heimat.

Und einmal gedacht oder ausgesprochen fühlt es sich gleich wieder besser an. Dann stehe ich auf, lasse meine Krone liegen, zerzause meine Haare und rocke mit Blick nach vorn den Tag (hab ich von einer Freundin gelernt).

Aber erstmal genieße ich die Friedhöfe, wie schon in Kindheitstagen. In dieser Ruhe umgeben von Lichtern lasse ich meine Seele baumeln, gedenke der Toten und der Ereignisse, die mich bewegen…

Erinnere mich gerne an meine Kindheit …

Erfreue mich der Werte, die ihr mir zur Gestaltung meiner Lebensführung vermittelt habt. Versuche manches Mal, das Leben nach hinten zu verstehen und aber mit Erkenntnis und klugem Handeln nach vorne zu gestalten.

Meine kindliche Naivität habe ich trotz vieler Prüfungen nicht verloren, und so zeige ich mich offen und ehrlich und neugierig mit dem Blick auf das Gute im Innern eines Jeden, der mein Leben kreuzt.
Familie ersetzt sich durch diejenigen, die es gut mit mir und meinen Lieben meinen.

Mutti, fühltest du dich doch manches Mal vom Leben betrogen, musste ich feststellen, du solltest Recht behalten.
Unfassbar. Aber leider wahr.

Willi, du hast mich gelehrt, die Dinge in die Hand zu nehmen und damit ist nicht nur der Hammer gemeint. Das schaffe ich sehr wohl schon mein ganzes Leben. Manchmal nehme ich auch die Dinge anderer in die Hand. Auch das habt ihr beide mitgegeben: nämlich dort zu unterstützen, wo Hilfebedarf ist. Geben können ist viel schöner als Nehmen.

Eure Enkel (meine Kinder) sind auf meinem/eurem Pfad und ich bin sehr stolz darauf.

Ich habe auch dazugelernt, gelernt zu erkennen, wer meine Loyalität ausnutzt. Dort breche ich ab und richte mich neu aus. Ich lege ab was mir schadet, halte aber den Blick offen, um auch erneut annehmen zu können.
Ich kümmere mich, auch um mich.

Und das Leben geht weiter und erfreut mich mit jedem Lächeln, welches ich selbst auf den Lippen trage.

Heike Moll

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