Meine Uhr zeichnet regelmäßig meinen Schlafrhythmus auf. Da ich keine Erholung im Schlaf habe, ist mir das auch wichtig zu dokumentieren. Das Einschlafen zieht sich meist auf 2-3 Stunden hinaus, da diese verfluchte Restless Legs Erkrankung das Einschlafen sehr stressig macht. Dann gerate ich schnell in die REM Phase und darauf folgen 3-5 Unterbrechungen bis zum Wecker. Insgesamt sind es meist nur 4 bis 5 Stunden Schlaf pro Nacht.
Ich erhalte immer stärkere Psychopharmaka, die mir das Schlafen ermöglichen sollen.
Leider ein Resultat nächtlicher Übergriffe und der daraus entstandenen Ängste. Die posttraumatische Belastungsstörung -kurz PTBS- ist mit all ihren Symptomen immer präsent und der Raum für meine Trauer immer überschattet.
Mein einziger Zufluchtsort sind meine heilenden Gedanken, die Gedanken an unsere gemeinsamen Zeit.
Ich kann mich super selten an Träume erinnern und bin morgens schnell wieder erschöpft.
Heute bin ich mit einem Traum von Stefan wach geworden.
…………..
Ich schaute umher. Ich durchwanderte eine wunderschöne, satt grüne, sonnenerwärmte Landschaft.
Dort stand ein altes Gebäude, dessen Tor zum Innenhof weit offen stand. Ich lief, wie magisch angezogen, direkt darauf zu. Hinter dem Tor waren meine Eltern, die gemeinsam mit Stefan auf einer wunderschönen Außen-Sitzgruppe saßen und mich freundlich anlächelten.
Ein Glücksgefühl schoss in mir hoch. Ich lief schnell und freudig auf das Tor zu und habe schon von Weitem gerufen: „Warum habt ihr mir nicht gesagt, dass Stefan hier ist?!“
Ich wollte zu Ihnen hinein und die Drei standen auf und kamen mir entgegen. Mutti hielt mir ihre ausgestreckte Handfläche entgegen und rief: „Stopp“!
Ich war so irritiert, all mein Sein zog mich durch dieses Tor. Aber ich hielt inne.
Stefan sah völlig gesund aus und bewegte sich wie früher vor dem Unfall. Er sagte: „Es geht mir gut, ich bin hier und warte. Du kannst noch nicht kommen. Wir werden uns wieder sehen.“
……………..
In dem Moment bin ich wach geworden und sah mich ratlos und verwirrt 10 Meter vor dem offenen Tor stehen, welches ich noch klar visualisieren konnte. Alle Drei verblichen, wurden EINS mit dem Hintergrund.
Ich muss nun aufstehen und mich fertig machen für meine Tour zur Caritas-Werkstatt.
Ich habe in diesem Moment so eine unglaubliche Todessehnsucht. Ich weine und weine……und hoffe gleichzeitig, er besucht mich häufiger im Traum. Dann täte es vielleicht nicht mehr so weh.
Die Tage vergehen und ich vermisse Stefan an jedem einzelnen. Ich vermisse ihn im Stillen!
So still, dass es Niemandem auffällt 😞.
So still, aber ich spüre es ganz laut in mir.
Ich habe Stefan (meinem einzigen Vertrauten in der Zeit, als ich zum Opfer wurde) versprochen, für meine Würde und eine Wiedergutmachung zu kämpfen. Ich bin so oft daran zerbrochen und zerbreche immer noch. Aber ich will es schaffen…
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